Bewegungsprogramm senkt Nebenwirkung nach einer Chemotherapie

16. November 2016 | Gesundheitswissen

Aktueller Kongressbericht: Bewegungsprogramm senkt Nebenwirkung nach einer Chemotherapie

„Ein Bewegungsprogramm, welches speziell sonsomotorische Inhalte hat, kann in hohem Maße dazu beitragen, die Nebenwirkungen einer Chemotherapie in Bezug auf Störung der Nervenbahnen deutlich abzumildern. Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich dies bestätigen und daher eine Empfehlung zur Bewegungstherapie während oder nach einer Chemotherapie aussprechen.“

Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Widmann

Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie, Onkologie und Sozialmedizin, movival GmbH, movival GmbH

60-90 % aller Krebspatienten leiden nach einer Chemotherapie unter Störungen der Nervenbahnen (Stichwort Polyneuropathie). Eine Polyneuropathie kann sich als Mindergefühl (Taubheit), Schmerz (einschießende Schmerzen entlang eines Nervs) oder auch durch eine besondere Kälte- oder Wärmeempfindlichkeit äußern. Meist betrifft eine Polyneuropathie die Hände und Füße und führt dann dazu, dass zum Beispiel Knöpfte nicht mehr zugeknöpft werden können oder einem Sachen an der Hand fallen.

Eine Arbeitsgruppe der Universität Basel hat nun in Zusammenarbeit mit der Sporthochschule Köln herausgefunden, dass ein bereits während der Chemotherapie begonnenen Training mit den Inhalten Ausdauertraining, Krafttraining und ein Sensomotorisches Training in 87 % der Patienten zu einer Verbesserung der Symptome führte. In einer aktuell laufenden Untersuchung wird zusätzlich ein spezielles Vibrationstraining geprüft. Auch hier können die Autoren erste gute Erfolge berichten (Streckmann F., Bloch W., Lehmann H., Faude O.1, Baumann F.T., vorgestellt auf der Jahrestagung der DGHO in Leipzig, V51)

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